2015 ist da - und viele reden über dieses Jahr als ein "Entscheidungsjahr" für die globale Klima- und Entwicklungspolitik. Ich bin skeptisch, dass die formalen Verhandlungen wirklich so wichtig und entscheidend werden dieses Jahr, wie einige schreiben. Aber die globale Aufmerksamkeit ist wichtig (die Klimaberichterstattung nimmt zum Beispiel endlich wieder zu). Und gemeinsam müssen wir den globalen Klimaschutz in die Hand nehmen. Und erzwingen. Das argumentieren zumindest Martin Kaiser und ich in diesem in der Politischen Ökologie erschienenen Essay:
Donnerstag, 15. Januar 2015
Wie weiter mit der Klimapolitik?
Die
verstärkte Verbrennung von Kohle zur Energiegewinnung ist einer der
Hauptgründe, warum zwischen den Jahren 2000 und 2010 die globalen Emissionen von
Treibhausgasen schneller gewachsen sind als jemals zuvor. Die erste Dekade des
21. Jahrhundert war die schlimmste für das Klima und liess die Konzentration von
CO2, Methan und Lachgas in der Atmosphäre heute auf ein Niveau ansteigen, das
es in den letzten 800.000 Jahren nicht mehr gegeben hat. Wir Menschen sind daran
Schuld! Der
fünfte Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC fasst den Stand der
wissenschaftlichen Erkenntnisse bis 2010 zusammen. Und ist mehr als
besorgniserregend. So haben seit den 70er Jahren allein die Ozeane mehr als 90%
der Energie, die dem Klimasystem zusätzlich zugeführt wurde, gespeichert. Das verstärkt
aufgenommene CO2 führt in den Ozeanen zur Versauerung, die Korallen angreift
und auf Dauer wichtige Nahrungsnetze zerstört. Eine Versauerung der Meere wie
heute gab es seit 300 Millionen Jahren
nicht mehr.
Unsere
bedeutendsten Ökosysteme wie die Arktis oder die Antarktis schmelzen. Vor allem
das Meereis der Arktis ist in der letzten Dekade schneller geschmolzen als
jemals zuvor. Das hat gewaltige Auswirkungen auf die Meeresspiegel. Schon jetzt
gibt es kleine Inselstaaten, die ihre Existenz und die ihrer Einwohner befürchten
müssen. Erst im September 2014 war deshalb der President der Republik Kiribati
in der Arktis, um sich eine der Ursachen für den existenzbedrohenden
Meeresspiegelanstieg anzusehen. Er sagte “My
visit to the Arctic is to witness first-hand the source of what is affecting my
country and to understand the connection between the melting of these massive
sheets of ice and the rise in sea level in our part of the world.”
Ein
weiteres Ansteigen der Emissionen von Treibhausgasen und der damit verbundenen
Erwärmung wird zu massiven und nicht wieder umkehrbaren Veränderungen für Menschen
und Natur führen. Denn wenn wir so weiter machen wie bisher, wird bereits
innerhalb von vier Generationen die Erderwärmung auf 5 Grad ansteigen. Keine
angenehme Aussicht, denn bereits mit knapp einem Grad Erwärmung messen die
WissenschaftlerInnen massive Veränderungen.
Das Modell ‚Kohle-, Gas- und
Ölverbrennung‘ ist ein Harakiri-Ansatz
Die
Warnungen der Wissenschaft waren noch nie so deutlich. Laut der World
Meteorological Society gab es bereits zwischen 2001 und 2010 mehr und extremere
Wetterereignisse als je zuvor seit Beginn ihrer Messungen. Und
der Trend geht weiter. Extreme Stürme wie Sandy (New York) und Hajan (Philippinen), Hitze- aber
auch Kältewellen wie zuletzt in den USA - all diese Ereignisse machen den
Klimawandel greifbar. Das verändert - zum Glück - auch die Rahmenbedingungen
für Klimapolitik weltweit. Das extreme Wetter in den USA hat schon jetzt z.B.
dazu geführt, dass dort wieder eine klare Mehrheit an den Klimawandel glaubt. Durch
Stürme wie Sandy wird nicht nur medial sichtbar, wie dramatisch die
Auswirkungen von immer intensiveren Stürmen sein werden. Sandy machte selbst
den Reichen klar, dass der Klimawandel auch vor ihnen nicht halt macht. Auch ihre
„Gated Communities“ sind nicht vor den zerstörerischen Kräften des Klimawandels
sicher.
Gleichzeitig
werden die vorhergesagten Auswirkungen auf elementarste Ressourcen wie Wasser
oder Land immer offensichtlicher. Wenn es z.B. im Amazonas so trocken ist, dass
die Armee Wassertransporte schützen muss, bekommen nicht nur Umweltschützer ein
mulmiges Gefühl. Schon jetzt leben 1.2 Milliarden Menschen in Ländern mit absoluter
Wasserknappheit. Ironischer Weise braucht aber gerade die Kohle – die
klimaschädlichste aller Energieformen – extrem viel Wasser. Der Wasserverbrauch
der Energiewirtschaft soll sich bis 2035 mehr als verdoppeln – und Kohleprojekte
machen 50% dieses Wachstums aus. Die Auswirkungen sind lokal oft
verheerend. In Mpumalanga in Südafrika, z.B., muss die lokale Bevölkerung
Wasser kaufen während
Eskom, der staatliche Kohlekonzern, das örtliche Wasser vergeudet und
verschmutzt.
Die
Tatsache, dass immer offensichtlicher wird, dass elementare Ressourcen akut begrenzt
sind, hat auch Positives. Sie führt z.B. dazu, dass Wirtschaftsakteure, die
bisher nie über den Klimawandel nachgedacht haben, plötzlich seine Auswirkungen
ernst nehmen und über Alternativen nachdenken. In
China änderte z.B. selbst der größte Kohlehändler der Welt, Shenhua, seinen Kurs, als öffentlich
wurde, wie der Wasserverbrauch der Kohle die Lebensgrundlage der örtlichen
Bevölkerung zerstört. Erneuerbare Energien verbrauchen extrem viel weniger
Wasser und werden somit in einer immer stärker von Wassermangel geprägten Welt,
auch aus anderen Gründen als dem Klimaschutz immer attraktiver.
Eine
weitere wichtige Veränderung des Kontextes in dem internationale Klimapolitik gemacht
wird, ist, dass man die internationale Klimapolitik nicht mehr nur als Facette
der geopolitischen Auseinandersetzung zwischen „reichen Industrieländern“ und
„armen Entwicklungsländern“ verstehen kann. Industrieländer wie Deutschland
stehen in einer besonderen historischen Verantwortung und haben einen unfair
großen Anteil an den klimaschädlichen Gasen, die sich heute in unserer Atmosphäre
befinden. Gleichzeitig wächst täglich
die Anzahl derjenigen die nicht im
„Norden“ (den alten Industrieländern) leben, die aber durch ihren
konsumintensiven Lebensstil, den Klimawandel massiv vorantreiben. Es ist
zwar wichtig zu wissen, dass viele der Emissionen Chinas in Wirklichkeit für
den Export, und damit unseren Konsum, bestimmt sind (eine
Studie des britischen Tyndall Centres sprach von etwa einem Viertel).
Trotzdem steht hinter der Tatsache, dass z.B. die pro Kopf Emissionen Chinas
heute mit denen vieler europäischer Länder vergleichbar sind, auch eine
wachsenden globale Mittelklasse und der extreme Konsum der Oberen 1% weltweit.
Neben der Umverteilung von Nord nach Süd (die gerade für ärmere und kleinere
Entwicklungsländer nach wie vor absolut essentiell ist), tritt die Frage der
Umverteilung innerhalb von Ländern
immer mehr in den Vordergrund. Weltweit müssen die, die viel haben vor allem „weniger
nehmen statt mehr zu geben“, wie es Wolfgang Sachs formuliert. Die
Klimadebatte ist deshalb weltweit zunehmend auch eine Debatte über Ungleichheit – sie ist zunehmend auch eine
Klassenfrage.
Es
geht darum wie wir das noch zu Verfügung stehende Budget an klimaschädlichen
Emissionen gerecht verteilen. Die Idee eines
„carbon budgets“ hatte Greenpeace schon in den 90er Jahren angeregt. Es
beschreibt die fossilen Ressourcen, die wir noch verbrauchen dürfen, bevor
absolut katastrophale Klimafolgen zu erwarten sind. Heute akzeptieren Institutionen
wie der Weltklimarat, die internationale Energieagentur und die Weltbank alle
gleichermaßen, dass es dieses Budget gibt - und dass es fast verbraucht ist. Der
letzte IPCC Bericht sagt deshalb, wie
wir gesehen haben, dass
wir Emissionen nicht nur senken, sondern ganz
beseitigen müssen. Und auch die konservative Internationale
Energieagentur ist der Meinung, das zwei Drittel der heute schon bekannten
fossilen Ressourcen nicht mehr verbrannt werden dürfen, wenn wir das Schlimmste
verhindern wollen. Das trotzdem weiter mit großem Elan nach fossilen Ressourcen
gesucht wird - und auch besondere Ökosysteme wie die Arktis nicht vor
Ölbohrungen sicher sind - ist mehr als
irrational. Es ist Harikiri. Jedes Kohle- und Ölunternehmen, das weiter auf
dieses Geschäftsmodell setzt, verantwortet das Leid und Elend derjenigen
Menschen, die zukünftig verstärkt von Trockenheit, Meeresspiegelanstieg,
Fluten, regenreichen Stürmen und ausbleibenden Ernten betroffen sein werden. Es muss auch
mit juristischen Folgen rechnen.
Klimapolitik am Ende? Deutschland und
Europa müssen den Kohleausstieg organisieren, versagen dabei bisher
Kurz
vor der abschließenden Sitzung des IPCC haben die europäischen Staats- und
Regierungschefs über eine Klima- und Energiepaket für die Zeit nach 2020
beschlossen. Die fossile Energiewirtschaft sowie die Industrielobby haben massiv
auf den bereits schwachen Entscheidungsentwurf der Europäischen Kommission
eingewirkt. Die beschlossenen Ziele – mindestens 40% CO2 Reduktion, mindestens
27% Erneuerbare Energien in der EU und eine Verbesserung der Energieeffizienz
von mindestens 27% - alles bis 2030, zeigen leider, dass die Politik die
dreckigen Jobs von heute den zukünftigen wirtschaftlichen Chancen einer grünen
Transformation vorgezogen hat.
Die
beschlossenen Ziele reichen bei weitem nicht aus um Europa dahin zu bringen, wo
die EU offiziell seit 2008 hin will: zu einer Reduktion seiner Emissionen um
80-95 Prozent bis 2050. Gerade 95% sind aber nur erreichbar, wenn heute ein
klarer Ausstiegsfahrplan für die bestehenden Kohlekraftwerke angegangen wird
und neue verhindert werden. Das
bisherige Hauptklimaschutzinstrument der EU, der Emissionshandel, ist in den
vergangenen Jahren wegen eine Schwemme von kostenfreien oder günstigen
Zertifikaten zu einer Farce geworden. Der Kohlenstoffpreis in der EU ist heute
so gering, dass er einer der Gründe ist, warum mehr, nicht weniger,
(Braun-)Kohle verbrannt wird.
Und
auch in Zukunft soll die klimaschädliche Industrie massive Ausnahmen beim
Emissionshandel erhalten. Damit ist der Zertifikathandel als Klimaschutzinstrument
praktisch tot, und die bisherige EU Klimapolitik von Merkel, Gabriel und Co am
Ende.
Die
Unsicherheit für Investitionen in Kohle und Öl steigen aber trotzdem. Schon
jetzt macht sich überall Widerstand gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke oder
die Versuche mit Fracking breit. Tausende Menschen in Brandenburg wehren sich
juristisch und mit Protesten gegen die Auslöschung ihrer Heimatorte durch neue
Braunkohletagebaue. Allein im August 2014 sind fast 8.000 Menschen aus über 20
Ländern zu einer Menschenkette zwischen Deutschland und Polen zusammengekommen,
um gegen den Klimawahnsinn zu protestieren. Dabei ist klar, dass auch die
ArbeiterInnen in der Kohlewirtschaft einen langfristigen Plan verdient haben,
wie die Transformation von der Kohleverbrennung zur Energiegewinnung mit
Erneuerbaren Energien gerecht zu gestalten ist. Deshalb fordert auch Greenpeace
in Deutschland den Kohleausstieg nicht über Nacht, sondern bis (spätestens) 2040.
Im
Dezember 2015 soll ein globaler Klimaschutzvertrag dann auch mit den größten
Atmosphärenverschmutzerstaaten China und USA unterzeichnet werden. Europa und
Frankreich sind Gastgeber und spätestens dann wird ihnen der Scherbenhaufen der
jetzt getroffenen Entscheidungen auf die Füße fallen. Denn die vom Klimawandel
betroffenen StaatsbürgerInnen in jedem ihrer Länder genau hinsehen, was ihre
Regierung zum globalen Klimaschutz zusätzlich beitragen. Und den Druck – auch
von der Straße – erhöhen. Deutschland hat bisher wenig Neues zu bieten und
riskiert ohne die Verabschiedung eines nationalen Ausstiegsgesetzes für seinen
Kohlekraftwerkspark sein eigenes Klimaschutzziel von minus 40% bis 2020 zu verfehlen.
Bereits
bis zur Klimakonferenz in Lima im Dezember 2014 müssen Deutschland und Europa
Farbe bekennen. Nachdem China und die USA am 12. November ebenfalls Ziele für
2030 bekannt gegeben haben – und China zum ersten Mal versprochen hat sein
Emissionswachstum zu beenden – ist eine
Wende in der globalen Klimapolitik greifbar nah. Die Ziele auch von USA und
China sind aber unzureichend und müssen nachgebessert werden. In Lima, muss die
EU deshalb vorschlagen, dass Ziele für 2025 vereinbart werden. Um damit
glaubhaft zu sein, muss die EU selber bis März 2015 verbesserte Ziele für 2025 vorlegen. Nur so können Deutschland und
die EU mithelfen, dass der Druck wächst, dass China z.B. seine Treibhausgasemissionen
bereits um 2025 erstmalig absenkt (statt wie bisher versprochen „irgendwann um
2030“).
Was gibt uns Hoffnung, dass der
globale Klimawandel einzudämmen ist?
Trotz
der peinlichen 2030 Ziele der EU und einem mangelnden Kohleausstieggesetzes in
Deutschland gibt es viel Grund für Optimismus. Die Tatsache, dass die USA und
China nun gemeinsam neue Impulse in der Klimapolitik setzen ist einer. Vor
allem aber schreiten nicht nur die Klimafolgen schneller und dramatischer voran
als vorhergesagt: auch die Lösungen setzen sich schneller und nachhaltiger
durch als gedacht. Die erneuerbare Energien sind heute schon verbreiteter – und
vor allem auch billiger – als selbst Greenpeace es noch vor Jahren vorhergesagt
hatte. Es
gibt 2014 15 Mal mehr Solarenergie und dreimal mehr Windenergie als noch 2007. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien
hat errechnet, dass Erneuerbare
schon heute in den meisten Ländern die ökonomisch
sinnvollste neu zu bauende Energieform sind. In so verschiedenen
Ländern wie Australien,
Brasilien, Mexiko, der Türkei oder den USA sind Windkraftanlagen an Land jetzt
schon nicht mehr teurer – und oft sogar billiger – als fossile Energien.
Es
ist deshalb absurdes Theater, wenn bei den Klimaverhandlungen, aktiver
Klimaschutz von vielen Ländern weiterhin als „burden“ – also etwas Unangenehmes
– behandelt wird. Klimaschutz lohnt sich (selbst wenn man von den vermiedenen Folgekosten
der Klimaschäden absieht). Die Diskussion über die gerechte Verteilung des
verbleibenden „carbon budgets“ ist deshalb auch eine Diskussion über Chancen.
Gleichzeitig
wächst gerade durch die Knappheit wichtiger Ressourcen der Druck zu handeln
(wie oben beschrieben). Wirtschaftsbosse genauso wie Städte machen sich
zunehmend Sorgen, wie sie ihre Produkte in einer Welt des Klimawandels sicher
produzieren können bzw. ihre BürgerInnen schützen können. Der andauernde
Smogalarm in Peking hat z.B. direkt mit erwirkt, dass der
Kohlekonsum in China im letzten Jahr – zum ersten Mal im 21. Jahrhundert –
wieder gesunken ist. Und Teile der Wirtschaft beginnen zu handeln. Konzerne
wie H&M, Ikea, Mars, Nestle, oder Philips haben sich alle zu 100% Erneuerbaren Zielen verpflichtet. Nicht
alles ist Gold was bei diesen freiwilligen Ankündigungen glänzt. Trotzdem sind
sie ein Zeichen, dass es heute bereits von großen Teilen des Mainstream
akzeptiert wird, dass eine 100% Erneuerbare Welt nicht nur technisch machbar, sondern
auch politisch wünschenswert ist. Klimaschutz wird nicht mehr als Wettbewerbsnachteil
verstanden, sondern das zögerliche Handeln der Politik.
Es finden
sich immer mehr Menschen weltweit zusammen, um die notwendige Beendigung des
fossilen Zeitalters dort, wo sie Einfluss haben, voran zu treiben. Und das oft
mit Erfolg. In Tacloban, der philippinischen Stadt, die durch den stärksten je
gemessenen Typhoon Hajan fast komplett zerstört wurde, wird z.B. das
neue öffentliche Verkehrssystem gleich auf Elektrobusse, die mit erneuerbaren
Energien betrieben werden, umgestellt. Sydney in Australien will bis 2030 Strom,
Heizung und Kühlsysteme alle auf erneuerbare Energien umstellen. Oslo,
Stockholm und Kopenhagen haben sich ebenfalls das Ziel gesetzt 100% Erneuerbare
Städte zu werden.
Die
Zukunft hat also schon begonnen. Aber sie wird sich nur gegen die starken Kräfte
derjenigen, die nach wie vor an den fossilen Energien, der Entwaldung und
anderen Klimazerstörungen verdienen durchsetzen, wenn der öffentliche Druck,
lokal, national, aber auch global, weiter wächst.
Die
Klimabewegung wächst, wird globaler und wird für eine Vision von 100%
Erneuerbaren Energien bis Mitte des Jahrhunderts mit Energiezugang für alle
kämpfen
Und
das tut er. Über eine halbe Millionen Menschen waren am 21. September in
Hauptstäten der Erde auf den Straßen, um für eine langfristige Vision einer zu
100% auf erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung und dem
langfristigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gasverbrennung einzutreten. Von
Gewerkschaften, Schulen, Universitäten, Feuerwehr und Ärzte waren weit mehr
zivilgesellschaftliche Gruppen beim größten Demonstrationszug allein in New
York auf den Straßen als zu Beginn der Klimabewegung. Längst ist der Protest
gegen eine völlig aus den Fugen geratene Klimapolitik weltweit auf ein ganz
anderen Niveau gestiegen.
Die
Menschen nehmen die Transformation der Gesellschaft selber in die Hand. Die
religiösen Gruppen haben in New York mit einer gemeinsamen Klima-Erklärung
überrascht: Christen – katholische, evangelische und orthodoxe - , Muslims,
Buddhisten, Hindi, und andere Religionen rufen zum kompletten Ausstieg
aus fossilen Energieträgern bis Mitte des Jahrhunderts auf sowie für den
Zugang zu erneuerbaren Energien für alle Menschen.
Das
Momentum ist auf der Seite der Klimabewegung. Es wird eng werden für diejenigen
Unternehmen der Kohle-, Öl- und Gasindustrie, die den sofortigen Einstieg in
eine langfristige Transformation verhindern. Noch ist es Zeit für die Politik
eine Evolution der Wirtschaft hin zu einer zukunftsfähigen einzuleiten.
Ansonsten werden die Menschen weltweit zukünftig mehr und mehr das Heft der
Transformation in die Hand nehmen. Es ist nicht zu spät, wenn wir
ErdenbürgerInnen jetzt gemeinsam voran gehen!
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