2015 ist da - und viele reden über dieses Jahr als ein "Entscheidungsjahr" für die globale Klima- und Entwicklungspolitik. Ich bin skeptisch, dass die formalen Verhandlungen wirklich so wichtig und entscheidend werden dieses Jahr, wie einige schreiben. Aber die globale Aufmerksamkeit ist wichtig (die Klimaberichterstattung nimmt zum Beispiel endlich wieder zu). Und gemeinsam müssen wir den globalen Klimaschutz in die Hand nehmen. Und erzwingen. Das argumentieren zumindest Martin Kaiser und ich in diesem in der Politischen Ökologie erschienenen Essay:
Donnerstag, 15. Januar 2015
Wie weiter mit der Klimapolitik?
Die
verstärkte Verbrennung von Kohle zur Energiegewinnung ist einer der
Hauptgründe, warum zwischen den Jahren 2000 und 2010 die globalen Emissionen von
Treibhausgasen schneller gewachsen sind als jemals zuvor. Die erste Dekade des
21. Jahrhundert war die schlimmste für das Klima und liess die Konzentration von
CO2, Methan und Lachgas in der Atmosphäre heute auf ein Niveau ansteigen, das
es in den letzten 800.000 Jahren nicht mehr gegeben hat. Wir Menschen sind daran
Schuld! Der
fünfte Sachstandsbericht des Weltklimarats IPCC fasst den Stand der
wissenschaftlichen Erkenntnisse bis 2010 zusammen. Und ist mehr als
besorgniserregend. So haben seit den 70er Jahren allein die Ozeane mehr als 90%
der Energie, die dem Klimasystem zusätzlich zugeführt wurde, gespeichert. Das verstärkt
aufgenommene CO2 führt in den Ozeanen zur Versauerung, die Korallen angreift
und auf Dauer wichtige Nahrungsnetze zerstört. Eine Versauerung der Meere wie
heute gab es seit 300 Millionen Jahren
nicht mehr.
Unsere
bedeutendsten Ökosysteme wie die Arktis oder die Antarktis schmelzen. Vor allem
das Meereis der Arktis ist in der letzten Dekade schneller geschmolzen als
jemals zuvor. Das hat gewaltige Auswirkungen auf die Meeresspiegel. Schon jetzt
gibt es kleine Inselstaaten, die ihre Existenz und die ihrer Einwohner befürchten
müssen. Erst im September 2014 war deshalb der President der Republik Kiribati
in der Arktis, um sich eine der Ursachen für den existenzbedrohenden
Meeresspiegelanstieg anzusehen. Er sagte “My
visit to the Arctic is to witness first-hand the source of what is affecting my
country and to understand the connection between the melting of these massive
sheets of ice and the rise in sea level in our part of the world.”
Ein
weiteres Ansteigen der Emissionen von Treibhausgasen und der damit verbundenen
Erwärmung wird zu massiven und nicht wieder umkehrbaren Veränderungen für Menschen
und Natur führen. Denn wenn wir so weiter machen wie bisher, wird bereits
innerhalb von vier Generationen die Erderwärmung auf 5 Grad ansteigen. Keine
angenehme Aussicht, denn bereits mit knapp einem Grad Erwärmung messen die
WissenschaftlerInnen massive Veränderungen.
Das Modell ‚Kohle-, Gas- und
Ölverbrennung‘ ist ein Harakiri-Ansatz
Die
Warnungen der Wissenschaft waren noch nie so deutlich. Laut der World
Meteorological Society gab es bereits zwischen 2001 und 2010 mehr und extremere
Wetterereignisse als je zuvor seit Beginn ihrer Messungen. Und
der Trend geht weiter. Extreme Stürme wie Sandy (New York) und Hajan (Philippinen), Hitze- aber
auch Kältewellen wie zuletzt in den USA - all diese Ereignisse machen den
Klimawandel greifbar. Das verändert - zum Glück - auch die Rahmenbedingungen
für Klimapolitik weltweit. Das extreme Wetter in den USA hat schon jetzt z.B.
dazu geführt, dass dort wieder eine klare Mehrheit an den Klimawandel glaubt. Durch
Stürme wie Sandy wird nicht nur medial sichtbar, wie dramatisch die
Auswirkungen von immer intensiveren Stürmen sein werden. Sandy machte selbst
den Reichen klar, dass der Klimawandel auch vor ihnen nicht halt macht. Auch ihre
„Gated Communities“ sind nicht vor den zerstörerischen Kräften des Klimawandels
sicher.
Gleichzeitig
werden die vorhergesagten Auswirkungen auf elementarste Ressourcen wie Wasser
oder Land immer offensichtlicher. Wenn es z.B. im Amazonas so trocken ist, dass
die Armee Wassertransporte schützen muss, bekommen nicht nur Umweltschützer ein
mulmiges Gefühl. Schon jetzt leben 1.2 Milliarden Menschen in Ländern mit absoluter
Wasserknappheit. Ironischer Weise braucht aber gerade die Kohle – die
klimaschädlichste aller Energieformen – extrem viel Wasser. Der Wasserverbrauch
der Energiewirtschaft soll sich bis 2035 mehr als verdoppeln – und Kohleprojekte
machen 50% dieses Wachstums aus. Die Auswirkungen sind lokal oft
verheerend. In Mpumalanga in Südafrika, z.B., muss die lokale Bevölkerung
Wasser kaufen während
Eskom, der staatliche Kohlekonzern, das örtliche Wasser vergeudet und
verschmutzt.
Die
Tatsache, dass immer offensichtlicher wird, dass elementare Ressourcen akut begrenzt
sind, hat auch Positives. Sie führt z.B. dazu, dass Wirtschaftsakteure, die
bisher nie über den Klimawandel nachgedacht haben, plötzlich seine Auswirkungen
ernst nehmen und über Alternativen nachdenken. In
China änderte z.B. selbst der größte Kohlehändler der Welt, Shenhua, seinen Kurs, als öffentlich
wurde, wie der Wasserverbrauch der Kohle die Lebensgrundlage der örtlichen
Bevölkerung zerstört. Erneuerbare Energien verbrauchen extrem viel weniger
Wasser und werden somit in einer immer stärker von Wassermangel geprägten Welt,
auch aus anderen Gründen als dem Klimaschutz immer attraktiver.
Eine
weitere wichtige Veränderung des Kontextes in dem internationale Klimapolitik gemacht
wird, ist, dass man die internationale Klimapolitik nicht mehr nur als Facette
der geopolitischen Auseinandersetzung zwischen „reichen Industrieländern“ und
„armen Entwicklungsländern“ verstehen kann. Industrieländer wie Deutschland
stehen in einer besonderen historischen Verantwortung und haben einen unfair
großen Anteil an den klimaschädlichen Gasen, die sich heute in unserer Atmosphäre
befinden. Gleichzeitig wächst täglich
die Anzahl derjenigen die nicht im
„Norden“ (den alten Industrieländern) leben, die aber durch ihren
konsumintensiven Lebensstil, den Klimawandel massiv vorantreiben. Es ist
zwar wichtig zu wissen, dass viele der Emissionen Chinas in Wirklichkeit für
den Export, und damit unseren Konsum, bestimmt sind (eine
Studie des britischen Tyndall Centres sprach von etwa einem Viertel).
Trotzdem steht hinter der Tatsache, dass z.B. die pro Kopf Emissionen Chinas
heute mit denen vieler europäischer Länder vergleichbar sind, auch eine
wachsenden globale Mittelklasse und der extreme Konsum der Oberen 1% weltweit.
Neben der Umverteilung von Nord nach Süd (die gerade für ärmere und kleinere
Entwicklungsländer nach wie vor absolut essentiell ist), tritt die Frage der
Umverteilung innerhalb von Ländern
immer mehr in den Vordergrund. Weltweit müssen die, die viel haben vor allem „weniger
nehmen statt mehr zu geben“, wie es Wolfgang Sachs formuliert. Die
Klimadebatte ist deshalb weltweit zunehmend auch eine Debatte über Ungleichheit – sie ist zunehmend auch eine
Klassenfrage.
Es
geht darum wie wir das noch zu Verfügung stehende Budget an klimaschädlichen
Emissionen gerecht verteilen. Die Idee eines
„carbon budgets“ hatte Greenpeace schon in den 90er Jahren angeregt. Es
beschreibt die fossilen Ressourcen, die wir noch verbrauchen dürfen, bevor
absolut katastrophale Klimafolgen zu erwarten sind. Heute akzeptieren Institutionen
wie der Weltklimarat, die internationale Energieagentur und die Weltbank alle
gleichermaßen, dass es dieses Budget gibt - und dass es fast verbraucht ist. Der
letzte IPCC Bericht sagt deshalb, wie
wir gesehen haben, dass
wir Emissionen nicht nur senken, sondern ganz
beseitigen müssen. Und auch die konservative Internationale
Energieagentur ist der Meinung, das zwei Drittel der heute schon bekannten
fossilen Ressourcen nicht mehr verbrannt werden dürfen, wenn wir das Schlimmste
verhindern wollen. Das trotzdem weiter mit großem Elan nach fossilen Ressourcen
gesucht wird - und auch besondere Ökosysteme wie die Arktis nicht vor
Ölbohrungen sicher sind - ist mehr als
irrational. Es ist Harikiri. Jedes Kohle- und Ölunternehmen, das weiter auf
dieses Geschäftsmodell setzt, verantwortet das Leid und Elend derjenigen
Menschen, die zukünftig verstärkt von Trockenheit, Meeresspiegelanstieg,
Fluten, regenreichen Stürmen und ausbleibenden Ernten betroffen sein werden. Es muss auch
mit juristischen Folgen rechnen.
Klimapolitik am Ende? Deutschland und
Europa müssen den Kohleausstieg organisieren, versagen dabei bisher
Kurz
vor der abschließenden Sitzung des IPCC haben die europäischen Staats- und
Regierungschefs über eine Klima- und Energiepaket für die Zeit nach 2020
beschlossen. Die fossile Energiewirtschaft sowie die Industrielobby haben massiv
auf den bereits schwachen Entscheidungsentwurf der Europäischen Kommission
eingewirkt. Die beschlossenen Ziele – mindestens 40% CO2 Reduktion, mindestens
27% Erneuerbare Energien in der EU und eine Verbesserung der Energieeffizienz
von mindestens 27% - alles bis 2030, zeigen leider, dass die Politik die
dreckigen Jobs von heute den zukünftigen wirtschaftlichen Chancen einer grünen
Transformation vorgezogen hat.
Die
beschlossenen Ziele reichen bei weitem nicht aus um Europa dahin zu bringen, wo
die EU offiziell seit 2008 hin will: zu einer Reduktion seiner Emissionen um
80-95 Prozent bis 2050. Gerade 95% sind aber nur erreichbar, wenn heute ein
klarer Ausstiegsfahrplan für die bestehenden Kohlekraftwerke angegangen wird
und neue verhindert werden. Das
bisherige Hauptklimaschutzinstrument der EU, der Emissionshandel, ist in den
vergangenen Jahren wegen eine Schwemme von kostenfreien oder günstigen
Zertifikaten zu einer Farce geworden. Der Kohlenstoffpreis in der EU ist heute
so gering, dass er einer der Gründe ist, warum mehr, nicht weniger,
(Braun-)Kohle verbrannt wird.
Und
auch in Zukunft soll die klimaschädliche Industrie massive Ausnahmen beim
Emissionshandel erhalten. Damit ist der Zertifikathandel als Klimaschutzinstrument
praktisch tot, und die bisherige EU Klimapolitik von Merkel, Gabriel und Co am
Ende.
Die
Unsicherheit für Investitionen in Kohle und Öl steigen aber trotzdem. Schon
jetzt macht sich überall Widerstand gegen den Bau neuer Kohlekraftwerke oder
die Versuche mit Fracking breit. Tausende Menschen in Brandenburg wehren sich
juristisch und mit Protesten gegen die Auslöschung ihrer Heimatorte durch neue
Braunkohletagebaue. Allein im August 2014 sind fast 8.000 Menschen aus über 20
Ländern zu einer Menschenkette zwischen Deutschland und Polen zusammengekommen,
um gegen den Klimawahnsinn zu protestieren. Dabei ist klar, dass auch die
ArbeiterInnen in der Kohlewirtschaft einen langfristigen Plan verdient haben,
wie die Transformation von der Kohleverbrennung zur Energiegewinnung mit
Erneuerbaren Energien gerecht zu gestalten ist. Deshalb fordert auch Greenpeace
in Deutschland den Kohleausstieg nicht über Nacht, sondern bis (spätestens) 2040.
Im
Dezember 2015 soll ein globaler Klimaschutzvertrag dann auch mit den größten
Atmosphärenverschmutzerstaaten China und USA unterzeichnet werden. Europa und
Frankreich sind Gastgeber und spätestens dann wird ihnen der Scherbenhaufen der
jetzt getroffenen Entscheidungen auf die Füße fallen. Denn die vom Klimawandel
betroffenen StaatsbürgerInnen in jedem ihrer Länder genau hinsehen, was ihre
Regierung zum globalen Klimaschutz zusätzlich beitragen. Und den Druck – auch
von der Straße – erhöhen. Deutschland hat bisher wenig Neues zu bieten und
riskiert ohne die Verabschiedung eines nationalen Ausstiegsgesetzes für seinen
Kohlekraftwerkspark sein eigenes Klimaschutzziel von minus 40% bis 2020 zu verfehlen.
Bereits
bis zur Klimakonferenz in Lima im Dezember 2014 müssen Deutschland und Europa
Farbe bekennen. Nachdem China und die USA am 12. November ebenfalls Ziele für
2030 bekannt gegeben haben – und China zum ersten Mal versprochen hat sein
Emissionswachstum zu beenden – ist eine
Wende in der globalen Klimapolitik greifbar nah. Die Ziele auch von USA und
China sind aber unzureichend und müssen nachgebessert werden. In Lima, muss die
EU deshalb vorschlagen, dass Ziele für 2025 vereinbart werden. Um damit
glaubhaft zu sein, muss die EU selber bis März 2015 verbesserte Ziele für 2025 vorlegen. Nur so können Deutschland und
die EU mithelfen, dass der Druck wächst, dass China z.B. seine Treibhausgasemissionen
bereits um 2025 erstmalig absenkt (statt wie bisher versprochen „irgendwann um
2030“).
Was gibt uns Hoffnung, dass der
globale Klimawandel einzudämmen ist?
Trotz
der peinlichen 2030 Ziele der EU und einem mangelnden Kohleausstieggesetzes in
Deutschland gibt es viel Grund für Optimismus. Die Tatsache, dass die USA und
China nun gemeinsam neue Impulse in der Klimapolitik setzen ist einer. Vor
allem aber schreiten nicht nur die Klimafolgen schneller und dramatischer voran
als vorhergesagt: auch die Lösungen setzen sich schneller und nachhaltiger
durch als gedacht. Die erneuerbare Energien sind heute schon verbreiteter – und
vor allem auch billiger – als selbst Greenpeace es noch vor Jahren vorhergesagt
hatte. Es
gibt 2014 15 Mal mehr Solarenergie und dreimal mehr Windenergie als noch 2007. Die Internationale Agentur für Erneuerbare Energien
hat errechnet, dass Erneuerbare
schon heute in den meisten Ländern die ökonomisch
sinnvollste neu zu bauende Energieform sind. In so verschiedenen
Ländern wie Australien,
Brasilien, Mexiko, der Türkei oder den USA sind Windkraftanlagen an Land jetzt
schon nicht mehr teurer – und oft sogar billiger – als fossile Energien.
Es
ist deshalb absurdes Theater, wenn bei den Klimaverhandlungen, aktiver
Klimaschutz von vielen Ländern weiterhin als „burden“ – also etwas Unangenehmes
– behandelt wird. Klimaschutz lohnt sich (selbst wenn man von den vermiedenen Folgekosten
der Klimaschäden absieht). Die Diskussion über die gerechte Verteilung des
verbleibenden „carbon budgets“ ist deshalb auch eine Diskussion über Chancen.
Gleichzeitig
wächst gerade durch die Knappheit wichtiger Ressourcen der Druck zu handeln
(wie oben beschrieben). Wirtschaftsbosse genauso wie Städte machen sich
zunehmend Sorgen, wie sie ihre Produkte in einer Welt des Klimawandels sicher
produzieren können bzw. ihre BürgerInnen schützen können. Der andauernde
Smogalarm in Peking hat z.B. direkt mit erwirkt, dass der
Kohlekonsum in China im letzten Jahr – zum ersten Mal im 21. Jahrhundert –
wieder gesunken ist. Und Teile der Wirtschaft beginnen zu handeln. Konzerne
wie H&M, Ikea, Mars, Nestle, oder Philips haben sich alle zu 100% Erneuerbaren Zielen verpflichtet. Nicht
alles ist Gold was bei diesen freiwilligen Ankündigungen glänzt. Trotzdem sind
sie ein Zeichen, dass es heute bereits von großen Teilen des Mainstream
akzeptiert wird, dass eine 100% Erneuerbare Welt nicht nur technisch machbar, sondern
auch politisch wünschenswert ist. Klimaschutz wird nicht mehr als Wettbewerbsnachteil
verstanden, sondern das zögerliche Handeln der Politik.
Es finden
sich immer mehr Menschen weltweit zusammen, um die notwendige Beendigung des
fossilen Zeitalters dort, wo sie Einfluss haben, voran zu treiben. Und das oft
mit Erfolg. In Tacloban, der philippinischen Stadt, die durch den stärksten je
gemessenen Typhoon Hajan fast komplett zerstört wurde, wird z.B. das
neue öffentliche Verkehrssystem gleich auf Elektrobusse, die mit erneuerbaren
Energien betrieben werden, umgestellt. Sydney in Australien will bis 2030 Strom,
Heizung und Kühlsysteme alle auf erneuerbare Energien umstellen. Oslo,
Stockholm und Kopenhagen haben sich ebenfalls das Ziel gesetzt 100% Erneuerbare
Städte zu werden.
Die
Zukunft hat also schon begonnen. Aber sie wird sich nur gegen die starken Kräfte
derjenigen, die nach wie vor an den fossilen Energien, der Entwaldung und
anderen Klimazerstörungen verdienen durchsetzen, wenn der öffentliche Druck,
lokal, national, aber auch global, weiter wächst.
Die
Klimabewegung wächst, wird globaler und wird für eine Vision von 100%
Erneuerbaren Energien bis Mitte des Jahrhunderts mit Energiezugang für alle
kämpfen
Und
das tut er. Über eine halbe Millionen Menschen waren am 21. September in
Hauptstäten der Erde auf den Straßen, um für eine langfristige Vision einer zu
100% auf erneuerbaren Energien basierenden Energieversorgung und dem
langfristigen Ausstieg aus Kohle, Öl und Gasverbrennung einzutreten. Von
Gewerkschaften, Schulen, Universitäten, Feuerwehr und Ärzte waren weit mehr
zivilgesellschaftliche Gruppen beim größten Demonstrationszug allein in New
York auf den Straßen als zu Beginn der Klimabewegung. Längst ist der Protest
gegen eine völlig aus den Fugen geratene Klimapolitik weltweit auf ein ganz
anderen Niveau gestiegen.
Die
Menschen nehmen die Transformation der Gesellschaft selber in die Hand. Die
religiösen Gruppen haben in New York mit einer gemeinsamen Klima-Erklärung
überrascht: Christen – katholische, evangelische und orthodoxe - , Muslims,
Buddhisten, Hindi, und andere Religionen rufen zum kompletten Ausstieg
aus fossilen Energieträgern bis Mitte des Jahrhunderts auf sowie für den
Zugang zu erneuerbaren Energien für alle Menschen.
Das
Momentum ist auf der Seite der Klimabewegung. Es wird eng werden für diejenigen
Unternehmen der Kohle-, Öl- und Gasindustrie, die den sofortigen Einstieg in
eine langfristige Transformation verhindern. Noch ist es Zeit für die Politik
eine Evolution der Wirtschaft hin zu einer zukunftsfähigen einzuleiten.
Ansonsten werden die Menschen weltweit zukünftig mehr und mehr das Heft der
Transformation in die Hand nehmen. Es ist nicht zu spät, wenn wir
ErdenbürgerInnen jetzt gemeinsam voran gehen!
Eingestellt von Daniel Mittler 0 Kommentare
Mittwoch, 14. Januar 2015
Despite Lima: 2014 was a good year for climate action
This blog was first published in OUTREACH as part of an issue looking back at COP 20 in Lima.
There is no question: COP 20 utterly failed
to translate the positive changes happening in the real world into the
negotiated outcome. After China and the US had, for the first time ever together, agreed to reduce carbon pollution and to drastically increase the
use of clean energy, there was hope that the global climate
conversation could change at Lima. Though more action is needed from both,
there was at least hope that we could move from a “you go first, you know this
issue is important ” mentality to an attitude of “I can act, if you can act.” This did not
happen. Given that governments had already agreed in Warsaw last year that they
would only put forward their pledges for Paris after Lima, may be it was unrealistic to expect that mental shift
to already show up in the formal negotiations. But it would have been so nice … especially
as Typhoon Hagupit, right during the negotiations, once again illustrated the urgency to act.
Instead, the US and other developed countries
emphasised the need to be “realistic” and “nationally determined” with future
emission cuts, and disgracefully resisted stronger action on finance and
adaptation, in particular to the most vulnerable countries.
India and China, on the other hand, allied with
oil-producing states in an effort to protect themselves from taking on tougher
and more binding emissions cuts in future.
The result was a messy compromise that sets no common
time frame at all for future pollution cuts. The Lima decision does require countries to submit
basic information about the climate actions they plan to include
in the Paris agreement. But instead of a proper process to assess whether these
actions will be sufficient and fairly distributed, all we
will see is a technical paper compiled by the UNFCCC Secretariat to assess
these inputs.
The outcome in Lima also establishes no clear requirement for rich
countries to include climate finance in their reported actions before Paris,
and does not establish a clear road-map for scaling up finance towards the 100
billion dollars a year promised by 2020.
This is all appalling. True. But Lima must
also not be allowed to distract from the fact that 2014 has been a positive
year in climate politics over all. And that a meaningful result could still be
agreed in Paris.
2014 saw the rebirth of the global climate
movement. People all over the world turned the latest, frightening warnings from climate science into a message of hope. Following over 400,000 people marching in New York to call for fast and just climate action in September, December
10th saw the largest ever climate march in Latin America in Lima. The march further showed the global reach and momentum
of the climate movement.
And though the Chinese government failed to
change their negotiation stance at COP 20, the end of China´s coal boom is still
excellent news. After all, it was that very boom that made the first ten years
of the 21st century the worst ever for our global climate. Also, the
current decline in coal use does still create the possibility of China changing
their stance by the time governments meet in Paris ...
2014 was the year when it became more and
more obvious that acting on climate change delivers
jobs, livelihoods and opportunities. The days when acting on climate
change could be considered above all a burden are over (except, it seems, in the UNFCCC negotiations
bubble). Renewables simply are the most economical
solution for new power capacity in an ever increasing number of
countries. China, this year, is installing as much solar as the US has ever (!)
done.
Therefore, as the warnings are getting louder
and louder – this year will, it is predicted, be the warmest on record - the bricks are quietly being laid in national policies around the
world, that could deliver much more decisive
climate action.
Indeed, even governments in Lima – despite their lowest common
denominator approach to the negotiations - were not entirely tone deaf to the growing demands of the people and the changing
economics of climate action. For the first time ever, the official negotiation
text now includes a carbon free future as a possible goal: The working paper outlining options for the new global
climate treaty contains a proposal for the world to go zero carbon by 2050. Of
course, this is just an option. But it is proof that a carbon free future is no
longer just a green vision. It is a real possibility, even in the eyes of
government bureaucrats. Retaining
a 2050 carbon free commitment in the document - and strengthening it further,
with proposals that accelerate
a transition to 100% renewable energy for all - could be game-changing. Paris could
still signal the end of the age of fossil fuels.
I am not denying that governments in Lima did
their best to make us all wonder whether there has been any real progress on
climate politics this year … The influence of the fossil fuel lobby on
governments North and South was once again as obvious as it was odious (and hence the call by 350.org to end that
influence extremely timely).
And yet, the urgency of the climate science,
the increasingly attractive economics of renewables, and the rising global
climate movement, means that progress on climate action is now inevitable. Governments in Lima dithered. But the momentum
is still on the side of climate action as we end 2014.
Eingestellt von Daniel Mittler 0 Kommentare
Lima: A positive end to a breakthrough year for the climate movement?
There is no question: 2014 has been a key year for the politics of climate change already, even before the latest round of climate talks get under way in Lima, Peru, next week.
This is the year that you, and people like you, turned the latest, frightening warnings from climate science into a message of hope and defiance. More than 400,000 people marching in New York to call for fast and just climate action were the powerful symbol of a climate movement reawakening all over the world.
This is the year that you, and people like you, turned the latest, frightening warnings from climate science into a message of hope and defiance. More than 400,000 people marching in New York to call for fast and just climate action were the powerful symbol of a climate movement reawakening all over the world.
As historic as the march in New York was, the end of China´s coal boom, the very boom that made the first ten years of the 21st century the worst ever for our global climate was also important. The latest data shows coal use falling faster than thought in China. If this turn into a long term trend, China´s emissions can stop their relentless rise soon.
China and the US have together, for the first time, agreed to reduce carbon pollution and to drastically increase the use of clean energy. Their agreement - just like the new goals that the European Union has set for itself - are painfully inadequate in the face of the urgency we face. But they change the dynamic of the global climate conversation.
For years, global climate meetings were the place where countries would say to each other: “you go first, you know this issue is important ”. Now we are moving to a different world. Now countries say: “I can act, if you can act.” This is a major mental shift. This thinking makes collective action a possibility.
For years, global climate meetings were the place where countries would say to each other: “you go first, you know this issue is important ”. Now we are moving to a different world. Now countries say: “I can act, if you can act.” This is a major mental shift. This thinking makes collective action a possibility.
To deliver actions that can actually prevent climate chaos, though, we need to go further. We need more countries to say, “I want to act faster than you, because that will be better for me (and you).” This is not a pipe dream because acting on climate change delivers jobs, livelihoods and opportunities. The days when acting against climate change could be considered a burden are over. Clean, renewable energy is getting bigger, better and cheaper every day and can provide the solutions the world needs. Renewables are the most economical solution for new power capacity in an ever-increasing number of countries.
100% of new power capacity added in the United States in August was renewable and countries such as Denmark and Germany are producing new ´clean electricity´ records almost every month. China is installing as much solar this year as the US has ever (!) done.
100% of new power capacity added in the United States in August was renewable and countries such as Denmark and Germany are producing new ´clean electricity´ records almost every month. China is installing as much solar this year as the US has ever (!) done.
As the warnings are getting louder and louder – this year will, it is predicted, be the warmest on record - the bricks are quietly being laid in national policies around the world, that could deliver much more decisive climate action – and a meaningful agreement in Paris next year.
For that to happen, governments in Lima must agree a few key issues:
- They must get the direction right and call for 100% renewables for all and a phase out of fossil fuels by 2050. There is already a sentence in the draft negotiation text setting out a “long-term goal of reaching zero carbon emissions by 2050”. That needs to stay. In addition, governments need to spell out that they are committed to the just transition to renewables for all that the goal implies.
- Lima must agree that governments can´t delay action. That means that all governments must tell us what they plan to commit to in Paris before March 2015. It also means agreeingthat targets are set for 5 years at a time – and be reviewed after 5 years regularly. All countries must say at Paris what they will do between 2020 and 2025. Targets must not be locked in for 2030, which could delay actions (after all, politicians in many countries will no longer be in power in 2030).
- Lima must also agree that the fairness and adequacy of what countries are putting forward in the next months (we expect by March 2015) is reviewed before governments meet again in Paris in December 2015. The world deserves to know in Paris who is doing their fair share and who is to blame if there is still a big gap between what governments put forward and what a safe climate for our children needs
Of course, there is no guarantee that Lima will deliver these key demands (and the many other things the conference could make progress on). Over the next two weeks, governments will often make me despair and remind me of the absurd theatre that the climate negotiations often are. Sometimes, I may even wonder if there really has been progress made at all this year … especially when listening to the governments of Canada and Australia, whom I expect to speak on behalf of the oil and coal industries, not their people. And who will have many - too many - supporters, as with too many countries, the polluters of the past dominate domestic politics.
But, as Kumi Naidoo said at a recent TEDxAmsterdam talk:
"When people in large numbers start believing that change is possible, only then does change become possible.”
We are getting there on climate change. The urgency of the climate science, the increasingly attractive economics of renewables, and the rising global climate movement, means that progress on climate action is now inevitable. Leaders in Lima can do their job on behalf of their people speed up the transition to a world run on renewables for all. But even if they dither, they will not be able to change the fact, that the momentum is on our side as we end 2014. Join us – so that we can keep the momentum going!
"When people in large numbers start believing that change is possible, only then does change become possible.”
We are getting there on climate change. The urgency of the climate science, the increasingly attractive economics of renewables, and the rising global climate movement, means that progress on climate action is now inevitable. Leaders in Lima can do their job on behalf of their people speed up the transition to a world run on renewables for all. But even if they dither, they will not be able to change the fact, that the momentum is on our side as we end 2014. Join us – so that we can keep the momentum going!
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