Die bundesweite Presse nimmt noch kaum Notiz davon. Doch deutschlandweit wächst und gedeiht der Widerstand gegen neue Kohlekraftwerke. Zu bundesweiten Demos strömen vielleicht nicht Zehntausende. Aber Zehntausende sind in der letzten Wochen - von Emden und Brunsbüttel im Norden über Lünen bis Mainz - gegen die Kohle auf die Strasse gegangen. 4000 waren es allein in Mainz am letzten Samstag (wo auch das nebenstehende Foto entstand). Am 6. Juni folgt eine Demonstration in Krefeld. Dort wird der Stadtrat in den nächsten Tagen über das Kohlekraftwerk befinden; hier können die Stadträte aufgefordert werden, zur klimapolitischen Vernunft zu kommen. - Über 37,000 haben den Aufruf "Zukunft statt Kohle" unterschrieben; Grund genug für Minister Gabriel in Berlin vor dem Bürgerwillen zu flüchten. Beim Kirchentag in Bremen konnte er den Kohlegegnern aber nicht mehr entkommen und versprach die Unterschriften doch noch entgegen zu nehmen. Spannend in Wahlkampfzeiten: CDU und SPD sind in der Kohlepolitik tief gespalten. Eine 42-41 Abstimmung zum Kohlekraftwerk in Lubmin beim Parteitag der SPD Mecklenburg-Vorpommern ist für diese internen Konflikte ein hübsches Symbol. In Mainz, z.B., ist die CDU gegen das Kohlekraftwerk (und ein lustiges Video zur Kommunalwahl fordert in Konsequenz den Schwarz-Grünen Schulterschluss). Auf der anderen Rheinseite, in Hessen, betreibt insbesondere Kochs CDU das Festhalten an Kohledinosauriern wie dem neuen Kraftwerk in Staudinger (der CDU Ortsverband Hainburg ist wiederum dagegen.) Die SPD ist genauso gespalten - nur geographisch umgekehrt. In Wiesbaden ist sie gegen die Kohle. In Mainz ist sie genauso entschieden dafür - und bekam zuletzt prominente Unterstützung von "Umweltminister" Gabriel. - Einige Kohlekraftwerke sind schon - aus den unterschiedlichsten Gründen - verhindert worden, zuletzt und prominent in Berlin. Neben den Energiekonzernen sind heute auch die Finanzierer von Kohlekraftwerken - wie die Deutsche Bank - vor Protesten nicht mehr sicher. All das sollte Anti Kohle Aktivisten deutschlandweit Mut machen. Die Anti Kohlebewegung lebt. Es wird Zeit, dass auch die überregionalen Medien das zur Kenntnis nehmen. Denn an der Zukunft der Kohle, entscheidet sich die Zukunft unseres Klimas. Mit Sicherheit.
Dienstag, 26. Mai 2009
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3 Kommentare:
Wie wirken sich die Kohlekraftwerke eigentlich auf die lokale Luftqualitaet aus?
Die Auswirkungen sind unterschiedlich - und natürlich auch umstritten. Sie sind wesentlich weniger extrem als noch vor Jahrzehnten, aber immer negativ. Siehe u.a. http://www.hr-online.de/website/rubriken/nachrichten/indexhessen34938.jsp;jsessionid=85CF9D79697E5F9B2DBA581B92E51912?rubrik=36082&key=standard_document_35128880 und http://www.juistnews.de/module-Artikel-viewpub-tid-1-pid-3568.phtml
Ebenfalls unangenehm ist der Quecksilberausstoss, siehe z.B. http://www.wdr5.de/fileadmin/user_upload/Sendungen/Leonardo/2009/01/Manuskripte/ms090113Quecksilberausstoss_Kohlekraftwerke.pdf
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