In den letzten Jahren hatte man manchmal den Eindruck die Erneuerbare Energien Branche interessiert sich nur für eines: Das Geld verdienen. Eine einstmals tief politische - vielfach eng mit dem Widerstand gegen die Atomindustrie verbandelte - Branche boomte. Das war und ist gut so. Aber notwendigerweise brachte der wirtschaftliche Erfolg auch viele Menschen in die Branche, die von Profiten weit mehr verstehen als von Klimanotwendigkeiten. Um so mehr ist es zu begrüßen, dass die Branche sich nun aktiv in den Wahlkampf 2009 einbringt (siehe Bild) - und sich klar gegen Kohle und Atom positioniert. Die Erneuerbarenverbände haben verstanden, dass es auf Dauer kein friedliches Nebeneinander von erneuerbaren Energien und fossil-nuklearen Kraftwerken geben kann. Es gibt einen Systemkonflikt zwischen einem auf Erneuerbaren basierenden Energiesystem - und einem altmodischen "Grundlastmodell" - basierend auf Kohle und Atomanlagen, die jedes Jahr Tausende von Stunden laufen müssen um sich wirtschaftlich zu lohnen. Der Systemkonflikt wird in Deutschland schon sehr bald real. Und erfordert grundsätzliche Entscheidungen - wie der Sachverständigenrat für Umweltfragen hier aufzeigt. Klar, auch Erneuerbare können zunehmend große Mengen Strom dauerhaft liefern. Mit Projekten wie "Desertec" wird die Fähigkeit in absehbarer Zeit massiv zunehmen. Aber eine Erneuerbare Zukunft ist in den nächsten Jahren auch eine Zukunft in der das Stromangebot fluktuiert. Dies benötigt - neben intensiven Anstrengungen zur Energieeinsparung und Energieeffizienz - einen flexiblen Kraftwerkspark, den Kohle und Atom nicht liefern können. Darum passen Kohle und Atom auch am 27. September nicht in unsere Zukunft. Und deswegen ist es um so trauriger, dass sich die SPD bei ihrem Parteitag - trotz intensiver Appelle - weiter pro Kohle positionierte und einen gemeinsamen Brief der Umweltverbände ignorierte. Herr Steinmeier schaffte es zwar 65 Minuten zu brüllen. Aber den Klimawandel erwähnte er in seiner Rede kein einziges Mal. Man muss nicht, wie ich, einmal Juso gewesen sein, um das zum Heulen zu finden!
Mittwoch, 17. Juni 2009
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